Jürgen Todenhöfer beschreibt in seinem Buch “Warum tötest du, Zaid” den Kampf des irakischen Widerstands. Antriebsfeder dafür ist oft Vergeltung für Leiden in der Familie, vor allem wenn ein Familienmitglied umgebracht wurde.
Die mutige Reise wird spannend beschrieben, die amerikanische Seite als Täter deklariert. Schliesslich haben die Amis den Irak besetzt, zahlreiche Kriegsverbrechen begangen und sich mittlerweile zurückgezogen.
Ist der Irak stabil? Noch gelangen Flüchtlinge nach Europa, zurückgeschickt wird niemand. «Kein Wunder, Sicherheit und politische Freiheit könnten ihnen dort nicht garantiert werden.» Der Irak ist nach Jürgen Todenhöfers’ Meinung ein Spielball der amerikanischen Seite gewesen.
Um mit Hilfe des Iraks den Iran anzugreifen, dazu wiederum ist der Irak gut genug gewesen. Der Angriff in Kuwait hat zur Verarmung geführt, und später ist Saddam Hussein zum neuen Hitler im nahen Osten hochstilisiert worden. Die unzähligen Toten, das Aufkommen des IS, das alles sieht Jürgen Todenhöfer als eine Folge der amerikanischen Politik.
Was hat die amerikanische Seite daraus zwischenzeitlich gelernt? Sollte es weiterhin «den Weltpolizisten» spielen?
Wie geht es nun weiter im Irak? Ich habe im Buch von Jürgen Todenhöfer nur die ersten 100 Seiten gelesen. Jedenfalls haben sich danach die meisten Schicksale in Konfliktgebieten wiederholt (ähnliche Wiederholungen, wie jener hier oberhalb beschriebene Verlauf der Geschichte). Jürgen Todenhöfer hat eine «Gerechtigkeitspartei» gegründet. Meiner Meinung nach bräuchte es ebenso eine «Barmherzigkeitspartei».
Und wir sollten dem Irak dazu verhelfen, wieder eine attraktive Reisedestination zu werden.