Landesinfo

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Um Euphrat und Tigris entwickelten sich die ersten Stadtstaaten der Geschichte. An ihren Ufern wurden die meisten Städte des Iraks über Jahrhunderte groß und wohlhabend. Die zunehmende Urbanisierung stellte in dem vergangenen Jahrhundert auch die Natur vor Herausforderungen.

Offizieller Name Republik Irak

Fläche 35.052 km² (2018; Quelle: BMZ)

Einwohner 38.433.600 (2018; Quelle: BMZ)

Bevölkerungswachstum 2,38 % (Weltbank-Schätzung 2018)
Regierungssitz Bagdad

Amtssprachen Arabisch, Kurdisch

Regionalsprachen Turkmenisch, Neo-Aramäisch

Lage und Größe des Landes

Die Grenzen sind im 1. Weltkrieg bestimmt worden. Einzelne Grenzabschnitte mit Saudi-Arabien,

dem Iran und Kuwait sind auch lange Zeit danach noch strittig gewesen. Sie wurden am Ende sowohl einvernehmlich, mit Saudi-Arabien, wie auch konfliktreich, mit dem Iran und Kuwait, ausgehandelt.

Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs wurden die bis dato gültigen Nord- und Westgrenzen auf

der Konferenz von Lausanne neu festgelegt. Dies geschah im Jahre 1923. Das heutige irakische Kurdengebiet ist, entgegen des kurdischen Votums für Unabhängigkeit und entgegen des Friedens von Sèvres, 1925 dem irakischen Territorium zugeteilt worden. Die Ölfelder nordwestlich von Mossul wurden erst ein Jahr später dem Irak zugeordnet – gegen den erbitterten Widerstand Syriens. Die Grenze mit Kuwait wurde 1930 zwischen Großbritannien und Kuwait vertraglich festgelegt und zwei Jahre später noch einmal bekräftigt.

Saddam Hussein stritt die Rechtmäßigkeit dieser Vereinbarungen ab und versuchte damit seinen Einmarsch nach Kuwait zu legitimieren.  1937 gab es die erste Grenzfestlegung der Neuzeit zwischen den souveränen Staaten Irak und Iran.

Im Vertrag von Saadabad, geschlossen zwischen Iran, Irak, Türkei und Afghanistan, wurden die Nutzungsrechte des Shat al-Arab vereinbart. Die genaue Grenzziehung aber blieb offen, eine damit beauftragte Kommission kam zu keiner Einigung, was weitere Konflikte geradezu vorprogrammierte. So ist der Vertrag von Saadabad, nominell ein Gewaltverzichtsabkommen, 1959 zuerst vom Irak aufgekündigt worden. Zehn Jahre später zog der Iran dann nach. Schließlich aber wurde 1975 im Vertrag von Algier ein neuer Grenzverlauf vereinbart. Der hatte allerdings auch nur Bestand bis zum September 1980. Damals annullierte Saddam Hussein den Vertrag und erklärte wenige Tage später den Krieg mit Iran. Seit 1990 akzeptieren beide Länder nun wieder die Grenzregelungen des Algier-Vertrags. Als Grenze gilt somit die sogenannte «Talweglinie», also die direkte Verbindung der tiefsten Punkte im Flussbettverlauf.

Übersichtskarte und weitere Karten

 Zwei lange Zeit fragliche Abschnitte zwischen Irak und Saudi-Arabien hat man als einvernehmliche Staatsgrenze erst zwischen 1980 und 1983 genau festgelegt. Aktuell besteht zwischen Saudi-Arabien und dem Irak ein etwa 1000 Kilometer langer und mit Hochtechnologie gesicherter Grenzzaun, der das Eindringen von IS-Terroristen nach Saudi-Arabien verhindern soll. Iraks Ostgrenze oberhalb des Shat al-Arab entspricht noch immer der alten Reichsgrenze zwischen Persien und dem Osmanischen Reich, wie sie bis zum Ende des 1. Weltkriegs bestand.

Landesimpressionen

Einen kleinen Blick auf Gesichter und Landschaften des Nachkriegs-Iraks liefert dieser kurze Film des reisenden Regisseurs Janssen Powers, der das Land seit 2016 regelmäßig besucht.

Arthelps ist ein Kunstprojekt, das ebenfalls Einblick in das Leben und die Landschaft im Irak bietet.

Die meisten Impressionen des Landes konzentrieren sich jedoch auf das politische Geschehen oder die humanitäre Lage, wie diese Foto-Strecke des Spiegels zu den Protesten in Basra und dieses kurze Video von Arthelps, gedreht an einer Schule in einem Flüchtlingscamp.

Wir hatten einst die GIZ angefragt, die Länderinformationen vom Länderportal für unsere touristischen Webseiten zu nutzen. Dazu sollten wir auf die Urheber hinweisen. Nesrine Shibib hat die Länderinformation zum Irak gestaltet. Die Inhalte wurden bis 2020 im Auftrag der GIZ gepflegt.

Grunddaten zum Irak

Es gibt im Internet eine Vielzahl an Statistiken und Datenbanken, die brauchbare Informationen zum Irak liefern. Nicht alle aber aktualisieren sie in regelmäßigen Abständen oder geben für verschiedene Indikatoren dasselbe Jahr als Erhebungsgrundlage an. Bei einigen Datensammlungen ist weder die Herkunftsquelle noch die Methode der Datenerhebung nachvollziehbar. Manchmal gibt es völlig unterschiedliche Bemessungsparameter; selbst bei physischen Daten, wie der Landesfläche beispielsweise. Daher gelten Datensammlungen der Weltbank immer noch als die sichere Wahl, hier eine Datenübersicht der Weltbank, die zuletzt in 2017 erneuert wurde.